Knackig und verführerisch süß versorgen uns Weintrauben mit Flavonoiden, Vitamin B6, Fol- und Ellagsäure (die den Zuckerstoffwechsel ankurbeln und die Bildung von Fettzellen vermindern soll), Resveratrol, das antioxidativ wirkt und natürlich jede Menge Vitamin C.
In den roten und blauen Trauben stecken besonders viele Oligomere Proanthocyanidine (OPC). Die meisten finden sich in den Traubenkernen, aber auch in der Schale und im Weinlaub sind sie enthalten. OPC weisen antioxidative, antimikrobielle und antidiabetische Eigenschaften auf.
Dafür sind in den Schalen der weißen Trauben viele Flavan-3-ole (z. B. Catechin) enthalten, die zu den Gerbstoffen zählen. Sie wirken auch antioxidativ und unterstützen das Herz-Kreislauf-System. Außerdem senken sie den Blutzuckerspiegel und den Blutdruck.
Die klassische Käseplatte mit Trauben ist nur dann eine gute Idee, wenn du zuerst die Trauben und danach den Käse isst. Denn für die optimale Verstoffwechselung von Obst brauchen deine Verdaungssäfte eine ganz andere Zusammensetzung als für den Käse. Mischt du beides, benötigt das Obst für die Verdauung genauso lange wie der Käse (je nach Sorte bis zu 5 Stunden). Das Obst beginnt in dieser Zeit zu gären, und es entstehen Gase und Fuselalkohol, was sich in Blähungen und Bauchschmerzen äußern kann, aber vor allem dazu führt, dass die guten Nährstoffe nicht mehr richtig aufgenommen werden können. Das gilt grundsätzlich für die Kombinationen Obst mit Eiweiß und Obst mit Fett.
Aber Achtung! Trauben gelten gemeinhin als eine der am stärksten gespritzten Obstsorten. Immer wieder kommt es zu Überschreitungen der gesetzlichen Grenzwerte. Im Jahr 2022 untersuchte das Landesamt für Lebenmittelsicherheit 80 konventionell angebaute Trauben: In 62 Proben wies die Behörde mehr als ein Pestizid nach. Das Maximum in puncto Mehrfachrückstände erreichte eine Probe italienischer Weintrauben mit 13 verschiedenen Spritzmitteln, die meisten anderen Trauben blieben allerdings unter fünf Giftstoffen.
Also: Entweder die eigenen essen, ungespritzte von Freunden oder auf das Bio-Siegel achten.