Ringelblume – berühmte Wundheilerin
Die Blüten von Calendula officinalis sind nicht nur wegen ihrer leuchtenden Farbe in vielen Kräutertees enthalten, sondern vor allem, weil sie mit ihren guten Eigenschaften jede Anwendung unterstützen.
Die Volksheilkunde verwendet sie vorrangig für äußerliche Wunden, aber auch stumpfe Verletzungen wie Stauchungen und Prellungen, wobei sie als Tee getrunken oder als Kompresse angewendet werden kann oder als Salbe. Sie wird bei Gallenproblemen, Darmstörungen und zur Linderung von Menstruations- und Magenschmerzen eingesetzt. Ringelblume regt Entgiftungsprozesse an und unterstützt das Lymphsystem. Die enthaltenen Flavonoide, Saponine, Carotinoide und Polysaccharide wirken entzündungshemmend und immunstimulierend.
Ringelblumensalbe ist berühmt bei schlecht heilenden Wunden wie Riss-, Quetsch- und Brandwunden, als Venensalbe und für die Behandlung von Schwangerschaftsstreifen. Idealerweise enthält die Salbe Tee, Tinktur und Öl aus der Heilpflanze, damit möglichst alle Stoffe enthalten sind.
Als Tinktur kann die Ringelblume innerlich bei Herzklopfen verwendet werden und äußerlich 1:10 verdünnt als Desinfektions- und Wundmittel oder unverdünnt auf Warzen, Hühneraugen und Zahnfleischentzündungen getupft.
Früher streckten die Händler den teuren Safran mit den Blütenblättern, die dem Essen eine safranähnliche gelbe Farbe verleihen. Als Dekoration über Salate und Desserts gestreut erfreuen sie das Auge. Sie machen sich gut im Kräutersalz, oder fein gemahlen zum Wälzen von Nougatkugeln.
Die ganzen Blüten lassen sich als Nascherei kandieren oder mit ins Brot einbacken.
Blütenknospen schmecken paniert und ausgebacken oder in der Gemüsepfanne vorzüglich.
In jedem Gemüsegarten sollten Ringelblumen ausgesät werden, denn sie vertreiben durch ihre Wurzelausscheidungen Schädlinge.
Heimisch ist hier in Mitteleuropa nur die seltene Acker-Ringelblume, Calendula arvensis, aber man findet sie oft aus Gärten verwildert.
Quellen: www.heilkraeuter.de
Siegfried Hirsch, Felix Grünberger, „Die Kräuter in meinem Garten“, 2018
Mannfried Pahlow, „Das große Buch der Heilpflanzen“, 1993
Fleischhauer, Spiegelberger, Guthmann, „Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen“, 2019
„Die Kräuterfibel“, Packpapier-Verlang
Christine Volm, „Meine liebsten Wildpflanzen rohköstlich“, 2013
Dr. Ute Künkele und Till Lohmeyer, „Heilpflanzen & Kräuter“
Gertrud Scherf, „Wildfrüchte und Wildkräuter“, 2005
Elisabeth Westphal, „Wildkräuter“
Wolf-Dieter Storl, „Die Seele der Pflanzen“, 2013
Max Wichtl, „Teedrogen und Phytopharmaka“, 2009