Was ist Rohkost?
Unter Rohkost versteht man alle Lebensmittel, die nicht über 42° erhitzt wurden.
Anfangs war Rohkost eine Diätform für Kranke, aber nachdem so viele Patienten gesund wurden, gewann sie immer mehr Anhänger.
Warum Rohkost?
Seit drei Millionen Jahren gibt es den Menschen, aber erst seit ein paar Hunderttausend Jahren erhitzt er seine Nahrung. So war sie länger haltbar, besser zu transportieren und nicht mehr ganz Frisches war noch genießbar. Heute, mit Kühl- und Gefrierschränken, Dörrapparaten und Heizungen, ist das nicht mehr nötig.
Die menschliche Verdauung ist für den Verzehr von gekochten, gebratenen oder industriell weiterverarbeiteten Nahrungsmitteln nicht geeignet. Der Genpool des Menschen hat sich seit dieser langen Zeit nur um 1,5% verändert, d.h. unser Stoffwechsel funktioniert noch fast so wie vor Millionen von Jahren.
Kein Wunder also, wenn uns Zivilisationskrankheiten plagen: Karies, Herz- und Gefäßerkrankungen, Diabetes, Bluthochdruck, Übergewicht, Gicht, Allergien, Neurodermitis, Akne, Depressionen und Krebs.
Warum bleiben Tiere in freier Wildbahn davon verschont, entwickeln aber genau dieselben Krankheiten, wenn sie mit Gekochtem gefüttert werden?
Welche Vorteile bringt rohköstliche Ernährung?
> Hitzeempfindliche,essenzielle Nährstoffe bleiben erhalten, wie z.B. die Vitamine A, B5 und C, Folsäure,Senfölglykoside (in Kohl, Rettich und Kresse), Lauchöle (in Zwiebeln und Knoblauch), Phenolsäuren und Phytosterine (in kalt gepressten Ölen). Da die Nahrung nicht gekocht wird, werden lebenswichtige Mineralien nicht herausgewaschen.
> Enzyme sind in allen Nahrungsmitteln von Natur aus enthalten und unabdingbar für unsere Verdauung. Wenn sie durch Erhitzen zerstört werden, muss unsere Bauchspeicheldrüse sie unter großem Energieaufwand herstellen. Zum einen dauert das, zum anderen erschöpft es sie, bis sie nicht mehr genug Enzyme herstellen kann. Die Nahrung wird nicht mehr richtig verdaut, und die Nährstoffe nicht optimal aufgenommen. Der Körper zeigt Mangelerscheinungen und wird auf Dauer krank. In der Rohkost bleiben die Enzyme aktiv, sogar größtenteils beim Einfrieren und trocknen.
> Durch Rohkost-Ernährung nimmt der Organismus mehr Ballaststoffe auf, die für einen gesunden Darm so wichtig sind. Sie gehören zu den Grundlagen für ein stabiles Immunsystem. Außerdem bleibt dein Blutzuckerspiegel ausgeglichener
> Rohkost muss länger gekaut werden, was deinen Zähnen zu Gute kommt, und sicherstellt, dass du langsamer isst.
> Die Nahrung bleibt lebendig, bis sie in deinem Mund landet. Die Energie, die darin steckt, kannst du nur so ganz aufnehmen.
> Deine Verdauung funktioniert gut und regelmäßig – Voraussetzung für ein stabiles Immunsystem.
> Die meisten Rohköstler sind schlank. Sie müssen nicht so viel essen wie Mischköstler, weil ihre Nahrung alle benötigten Nährstoffe enthält. Deshalb sind sie einfach viel schneller satt.
> Das Verdauen der Rohkost geht ungleich schneller vor sich und entlastet den Organismus. Völlegefühl nach dem Essen ist Geschichte. So gewinnst du doppelt Energie: Dein Körper muss nicht so viel Kraft in die Verdauung stecken. Zum anderen nimmst du viel mehr Energie mit der naturbelassenen Nahrung auf. Du gewinnst unglaublich viel Kraft.
> Durch die Umstellung auf Rohkost wird dein Bewusstsein für Nahrung und ihre Herkunft, Anbau, Inhaltstoffe und Wirkung auf den Körper geschärft.
> Rohkost bringt dich in Harmonie mit Natur, Umwelt und dir selbst.
Gibt es dann nur noch Salat und Obst?
Inzwischen hat sich die Rohkost-Küche zu einer wahren Gourmetküche entwickelt. Deutsche freuen sich über Brot und Milch, Italiener über Nudeln und Pizza, Franzosen über Käse und Crème Brûlée, Mexikaner über Tacos und Enchiladas, Amerikaner über Wraps und Burger, Japaner über Sushi und Miso-Suppe. Alles ist möglich – und lecker!
Welche Lebensmittel darfst du nicht roh essen?
Viele sind es nicht: Kidneybohnen, grüne Bohnen, Maniokknollen und die meisten Waldpilze. Rohe Kartoffeln und Rhabarber sind zwar nicht direkt giftig, aber auch kein Gaumenschmaus. Alle anderen Lebensmittel kannst du roh essen.
Wie geht das mit der Umstellung?
Vor allem langsam und mit viel Achtsamkeit für deinen Körper und deine Familie. Jede Mahlzeit, die du roh genießt, ist ein Gewinn.
Vielleicht fängst du mit dem Frühstück an:
Müsli aus gekeimtem Buchweizen und frischem Obst (aber nicht in Kombination mit Nüssen!).
Oder du isst zu Mittag einfach nur einen so großen Salat ohne Fleisch, Fisch oder Brot dazu, bis du satt bist.
Lebenspartner und Kinder wollen nicht gedrängt werden. Gehe einfach mit gutem Beispiel voran und lass‘ sie immer wieder probieren. Irgendwann essen sie mit.
Vor allem wenn es schmeckt 🙂