Maroni gehören zu den europäischen Superfoods. Bereits im frühen Mittelalter war die Edelkastanie im südlichen Europa eine wichtige Nahrungspflanze.
Ein kleinen Unterschied gibt es schon zwischen Ess- oder Edelkastanien und Maroni: Esskastanien sind kleiner, dunkler und runder als die herzförmigen Maroni, die durch durch ihren intensiveren und süsslichen Geschmack bestechen.
Traditionelle italienische Gerichte sind castagnacci (Kastanienbrot), necci (Pfannkuchen), Nudeln mit Maronenmehl und Pudding. In Spanien wird bolo de castanhas gebacken, ein Kastanienkuchen.
Ausgezeichnet schmeckt ein wärmendes Maronensüppchen, ein sättigendes Maronen-Kartoffel-Püree oder ein kühles Kastanienparfait.
Edelkastanien verstoffwechseln basisch. Das liegt an dem besonders hohen Kaliumgehalt von rund 700 mg/100 g. Er sorgt für eine Neutralisierung von überschüssigem Natrium im Körper und eine vermehrte Natrium-Ausscheidung über die Nieren.
Im Unterschied zu andern Nüssen liegt ihr Fettgehalt aber bei nur 3-4 Prozent. Außerdem beeinflussen sie auch kaum den Blutzuckerspiegel, sodass sogar Diabetiker sie genießendürfen. Da sie glutenfrei sind, verkleben sie nicht den Darm und stellen ein wichtiges Grundnahrungsmittel für Zöliakie-Erkrankte dar. Zum Abnehmen also ideal.
Jede Menge B-Vitamine und für eine Nuss erstaunlich viel Vitamin C und E runden die wertvollen Inhaltstoffe ab.
Hildegard von Bingen schreibt:
“Ferner soll ein Mensch, dem das Gehirn vor Trockenheit leer ist und der deshalb im Kopf krank wrd, die inneren Kerne der Früchte dieses Baumes in Wasser kochen und nichts anderes zufügen, das Wasser ausgießen und [die Früchte] nüchtern und nach dem Essen oft so essen, und sein Gehirn wächst und füllt sich, seine Adern werden stark, und so wird der Schmerz im Kopf weichen…
Wer am Herzen Beschwerden hat, sodass sein Herz nicht in Stärke dient, und der dadurch traurig wird, der esse oft die Kerne roh und gieße [so] seinem Herzen gleichsam Schmalz ein: So macht es Fortschritte hinsichtlich der Stärke, und er wird seine Freude zurückerhalten, weil die gute Wirkkraft [der Kastanien] das Versagen des Herzens beseitigt und den Menschen am Herzen stärkt.
Auch wer an der Leber Beschwerden hat, soll diese Kerne vorsichtig zerstoßen und sie so zerrieben in Honig einlegen und oft mit diesem Honig essen, und seine Leber wird geheilt werden, denn ihre Wärme, vermischt mit der Wärme des Honigs, mildert die Kälte, durch die die Lebert geschwächt wird.
Wer aber an Milzschmerz leidet, soll diese Kerne vorsichtigim Feuer rösten und dann oft mäßig warm essen, und die Milz wird warm und strebt nach Fortschreiten der Gesundheit, weil die gute Wärme [der Kastanien], angeregt durch die Wärme des Feuers, jenem Schmerz Grenzen setzt.
Wer Magenschmerzen hat, soll diese Kerne kräftig in Wasser kochen und gekocht in diesem Wasser zerkleinern, also zu Brei. Dann vermische (also verkleppere) er etwas Weizenmehl in einer Schüssel mit Wasser, gebe zu diesem Mehl Süßholzpulver und etwas weniger Pulver von Engelsüßwurzel dazu, koche es so mit den erwähnten Kernen noch einmal und bereite eine Art Mus. Dann esse er es, und es wird seinen Magen reinigen und warum und kräftig machen.”