Der vegane Streukäse besteht aus Paranüssen, Hefeflocken und Salz, die zusammen bis zum gewünschten Feinheitsgrad gehäckselt oder gemahlen werden. Er lässt sich wie Parmesan über Nudeln streuen, auf die Pizza, über den Salat oder die Suppe. Bereite immer noch kleinere Mengen zu, denn du solltest den Paramesan im Kühlschrank lagern, weil die gemahlenen Nüsse nicht so lange halten.
Paranussbäume wachsen nur wild. Das liegt nicht nur an ihrer enormen Höhe, sondern auch daran, dass nur die Orchideenbiene die Blüten bestäubt – und sie kann nicht auf Plantagen gehalten werden.
Warum sind Paranüsse für uns so wichtig?
Exkurs über Selen:
Eine Paranuss enthält je nach Bodenbeschaffenheit 50-100 µg Selen, ein essentielles Spurenelement für Mensch und Tier. Es wird nur in Spuren benötigt, die aber regelmäßig aufgenommen werden sollten. Essentiell bedeutet, dass Selen mit der Nahrung zugeführt werden muss, der Körper Selen also nicht selbst herstellen kann.
Selenmangel ist gerade in Deutschland mit seinen selenarmen Böden weit verbreitet. Befinden sich nämlich im Boden Schwermetalle wie Quecksilber, Cadmium, Aluminium, Blei und Arsen (vor allem in Industriezentren und Ballungsgebieten), dann bindet sich Selen an die Schwermetalle, sodass ein schwerlöslicher Selen-Komplex entsteht. Pflanzen können das Selen in dieser gebundenen Form nicht mehr verwerten und somit auch nicht an den Menschen weitergeben. Ein Selenmangel ist heutzutage daher weitaus verbreiteter, als allgemein angenommen wird.
Wofür brauchen wir Selen?
Da es schnell mit Sauerstoff reagiert spielt Selen bei Tieren und Menschen eine wichtige Rolle beim Schutz der Zellmembranen vor oxidativer Zerstörung, bei der Produktion der Schilddrüsenhormone und zur Aufrechterhaltung der guten Laune. Außerdem trägt es zur männlichen Fruchtbarkeit bei, sorgt für gesunde Haare und Nägel und unterstützt das Immunsystem.
In zahlreichen Studien konnte die Schutzwirkung von Selen in Bezug auf verschiedene Krebserkrankungen eindeutig belegt werden. Es zeigte sich unter anderem, dass eine ausreichende Selenversorgung die Zellen vor krebserregenden Substanzen schützt und die Entstehung von Prostatakrebs, Lungenkrebs, Speiseröhrenkrebs, Magenkrebs und Darmkrebs signifikant verringert.
Selen ist – neben Jod – für die Schilddrüse DAS Spurenelement schlechthin. Es sorgt für eine ausgewogene Versorgung des Organismus mit Schilddrüsenhormonen, indem es die Aktivierung und Deaktivierung der Schilddrüsenhormone steuert. Selen sorgt zum einen für die Umwandlung des Prohormons Thyroxin (T4) in das aktive Hormon Trijodthyronin (T3). Zum anderen deaktiviert es bei Bedarf das aktive T3, indem es das Hormon in das inaktive Dijodthyronin (T2) umwandelt.
Die Erklärung für die stimmungsaufhellende Wirkung von Selen ist simpel. Zum einen macht sich seine antioxidative sowie Schwermetall bindende Wirkung natürlich auch im zentralen Nervensystem bemerkbar und zum anderen ist Selen an der Bildung mancher Gehirnbotenstoffe (z. B. Serotonin) beteiligt. Dieser Botenstoff wird nicht zufällig als Glückshormon bezeichnet, denn er sorgt für innere Ruhe, Zufriedenheit und Ausgeglichenheit.
Die empfohlene Tagesdosis wurde auf 70 μg pro Tag für einen Mann, 60 μg pro Tag für eine Frau und 75 μg für stillende Frauen festgelegt. Will man den Mindestspiegel an Selen aufrechthalten, dann sind knapp 0,7 µg Selen pro Kilogramm Körpergewicht erforderlich, also etwa 50 µg für eine 70-Kilogramm-schwere Person. Für eine wirklich gute Versorgung ist mehr Selen nötig. Schon allein die optimale Aktivierung der Enzyme erfordert 1 µg pro Kilogramm Körpergewicht. Wenn also eine Nuss im Schnitt 70 µg Selen mitbringt, sind wir mit 2-3 Nüssen am Tag gut versorgt.